Die Siedlungsgeschichte ist sehr alt und reicht weit bis in das erste vorchristliche Jahrtausend zurück. So deuten etwa die Ursprünge der Helenenkapelle auf dem Semberg auf eine Kultstätte bereits zur Zeit der Kelten hin. Im Frühmittelalter verlief im Gebiet des heutigen Kemmern die Grenze zwischen dem germanischen und dem slawischen Siedlungsraum. Von germanisch-fränkischer Siedlungstätigkeit zeugen die germanischen Wüstungen Dertheim und Schiring, slawischen Ursprungs dürfte die frühere „Bürg“ als bedeutende Zufluchts- und Kultstätte der Mainwenden gewesen sein.Erstmals schriftlich erwähnt wird Kemmern in einer Urkunde vom 26. Oktober 1017 als „Camerin“ im damaligen Ratenzgau. In diesem Dokument bestätigte Kaiser Heinrich II. einen Tauschvertrag, in dem neben Erlangen und Forchheim u. a. auch vier Fischer zu Kemmern durch Bischof Heinrich von Würzburg an Bischof Eberhard von Bamberg übertragen worden waren.In den folgenden Jahrhunderten bis zur Säkularisation 1803 blieb Kemmern im Wesentlichen ein Obleidorf des Bamberger Domkapitels, verfügte aber unzweifelhaft ziemlich früh über eine bedingte Autonomie. So konnte Kemmern seine örtlichen Angelegenheiten in einer selbständigen Satzung, der Dorfordnung, regeln, welche keiner dorfherrlichen Sanktion bedurfte. Zu seinem Schutz verfügte Kemmern über einen wassergefüllten Graben und drei Torhäuser. Am Bauernkrieg 1525 haben sich die Kemmerner aktiv auf Seiten der Aufständischen beteiligt. Im Winter 1631/32 wurde Kemmern von schwedischen Truppen heimgesucht. Wieviel Leid der Dreißigjährige Krieg für Kemmern gebracht hatte, lässt sich daran ermessen, dass bereits 1638 von den 68 domkapitelischen Herdstätten nur noch 26 bewohnt waren. Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 war Kemmern mehrmals sowohl von Einquartierungen von diversen Reichstruppen als auch von preußischen Einfällen und Einquartierungen heimgesucht worden, da der Bamberger Fürstbischof ein Verbündeter Österreichs gewesen war.
Die Gemeinde Kemmern liegt bei einer durchschnittlichen Höhenlage von 236 bis 250 Metern, landschaftlich reizvoll, etwa sieben Kilometer nördlich von Bamberg, direkt am Main zu Füßen der Ausläufer der Haßberge.
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